Um die Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz zu gewährleisten, bietet die indonesische Regierung kostenlose Rechtshilfe für wirtschaftlich benachteiligte Gemeinschaften an. Zu diesem Zweck stellt die indonesische Regierung einen Teil des Staatshaushalts direkt den Gemeinschaften zur Verfügung, die über Rechtshilfeorganisationen im ganzen Land Dienstleistungen für Rechtsstreitigkeiten und andere Angelegenheiten anbieten. Die Prozesskostenhilfe spielt eine wesentliche Rolle beim Zugang zur Justiz und reicht von der Stärkung der Rechtsfähigkeit bis zur Unterstützung bei Gerichtsverfahren.
Besonders schutzbedürftige Personen und Gruppen stoßen beim Zugang zur Justiz auf größere Hindernisse. So erhielten beispielsweise nur 8,7 % der Frauen, die sich in einem Gerichtsverfahren befanden, einen Rechtsbeistand, während nur 0,4 % eine Vertretung hatten. Außerdem wurden 38,7 % der Kinder und 46,7 % der Menschen mit Behinderungen diskriminiert und 16,7 % der geschlechtlichen Minderheiten beleidigt. 55,9 % der schutzbedürftigen Rechtssuchenden stammen aus einkommensschwachen Gemeinschaften, was bedeutet, dass sie nicht über die finanziellen Möglichkeiten verfügen, um die von ihnen benötigte Rechtshilfe in Anspruch zu nehmen (Legal Needs Survey, 2022).
Auch wenn die Prozesskostenhilfe in Indonesien zweifelsohne eine große Wirkung hat, bleibt es eine Herausforderung, sicherzustellen, dass sie umfassend genug ist. Dies ist vor allem auf fehlende Mittelzuweisungen (insbesondere für andere Zwecke als Rechtsstreitigkeiten) und den engen Kreis der Anspruchsberechtigten zurückzuführen, der im Gesetz Nr. 16 aus dem Jahr 2011 über Prozesskostenhilfe festgelegt ist.